Freie Plätze

Beschreibung:
Leitgedanke des seit 2018 geltenden Bayerischen-Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetzes (BayPsychKHG) war die präventive Vermeidung öffentlich-rechtlicher Unterbringungen. Eine zwangsweise öffentlich-rechtliche Unterbringung ohne oder gegen den Willen eines betroffenen Menschen soll als Ultima Ratio ausschließlich erfolgen, wenn keine alternativen Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten unter besonderer Berücksichtigung der Verhältnismäßigkeit existieren. Intention des Seminars ist, den betroffenen Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und dabei Lösungsansätze für das Spannungsfeld zwischen den Zielen des BayPsychKHG und den Maßnahmen der Gefahrenabwehr zu entwickeln. Systematisch soll eine verwaltungspraktische Professionalität durch situationsangepasste Strategien entwickelt werden.

Es ist ausdrücklich erwünscht, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fälle aus der beruflichen Praxis, gerne auch mit konkreten Fragestellungen, in die Diskussion stellen. Optimal ist es, wenn entsprechende Sachverhalte aus der Praxis bereits vor Seminarbeginn zur Verfügung gestellt werden.

Inhaltsübersicht

* Erwerb von Grundkenntnissen und vertiefenden Kenntnissen zum BayPsychKHG
* Darstellung der Intention des BayPsychKHG mit dem Kernelement der Krisendienste
* Tatbestandsvoraussetzungen für eine öffentlich-rechtliche Unterbringung als Ultima Ratio (Art. 5 BayPsychKHG)
* Einordnung typischer medizinischer Fachbegriffe und Krankheitsbilder
* Abgrenzung der sofortigen vorläufigen Unterbringung als Eilmaßnahmen der Kreisverwaltungsbehörde (Art. 11 BayPsychKHG) und Polizei (Art. 12 BayPsychKHG)
* Vorbereitung der gerichtlichen Unterbringung (Antragstellung gemäß Art. 15 Abs. 3 Satz 1 BayPsychKHG)
* Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten für konkrete Sachverhalte aus der Praxis und Diskussion zu individuellen Themenwünschen