Attraktives Studium – im Raum Hof weitgehend unbekannt?
Am 14. November 2022 fand zum ersten Mal der Tag der offenen Tür mit integriertem Auswahltest für angehende Verwaltungsinformatiker/innen statt. Knapp 50 Interessierte aus ganz Bayern kamen am Hofer Campus zusammen, um sich ihren möglichen Studienstandort anzusehen und um den erforderlichen Auswahltest zu absolvieren. Darunter aber niemand aus der Region Hof. Für Studiengangsleiter Jan Friedrich (Hochschule für den öffentlichen Dienst) ist dies unverständlich: „Unser Studium ist für technikaffine Abiturienten, die in der Region bleiben möchten, hochattraktiv. Eine erstklassige Ausbildung, eine sinnvolle Tätigkeit im Beamtenstatus und dazu noch monatlich 1.500 Euro während des Studiums bei kostenloser Unterkunft. Ich verstehe nicht, warum nicht mehr Einheimische diesen Weg einschlagen. Vielleicht ist das Angebot vor Ort zu unbekannt?“
Interessant: Die Teilnehmerin mit der weitesten Anreise kam von der Ostfriesischen Insel Norderney und nahm für eine Besichtigung des möglichen Studienortes eine einfache Zugfahrt von zwölf Stunden in Kauf.
Der dreijährige duale Diplom-Studiengang Verwaltungsinformatik wird seit 2001 von beiden Hofer Hochschulen gemeinsam angeboten: An der Hochschule für Angewandte Wissenschaften lernen die Studierenden als Beamte/Beamtinnen auf Widerruf in vier Semestern die Grundlagen der Informatik, an der Hochschule für den öffentlichen Dienst werden die verwaltungswissenschaftlichen Inhalte vermittelt. Damit sie hier studieren können, benötigen sie zudem eine kommunale oder staatliche Ausbildungsbehörde, die sie zum Studium entsendet und bei der auch die Praxisphasen stattfinden. Nach dem Studium starten die Verwaltungsinformatiker/innen als Beamte im gehobenen Dienst in der Besoldungsgruppe A 10. Die sehr guten Absolventinnen und Absolventen schaffen oft sogar den Aufstieg in den höheren Dienst (so dass auch eine Beförderung bis zur Besoldungsgruppe A 14 und höher möglich ist). Auf der Website verwaltungsinformatiker.de finden sich alle Behörden, die noch Bewerber/innen für den Studienstart im September 2023 suchen. Für diese wird der Tag der offenen Tür noch zweimal wiederholt: am 26. Januar 2023 und am 24. April 2023.
Das Landesamt für Steuern (LfSt) bietet Interessenten aus dem Raum Hof im Januar zudem einen ganz besonderen Service. Die Behörde mit Dienstsitz in Nürnberg stellt jedes Jahr bis zu 20 angehende Verwaltungsinformatiker/innen ein und will Neues ausprobieren. Der LfSt-Recruiter Maximilian Schütz erklärt, dass die öffentliche Verwaltung mit der Zeit gehen und den jungen Leuten ein niederschwelliges Angebot machen müsse - ohne großen Formalismus. Seine Kollegin Barbara Ritthammer ergänzt: „Wer sich für das Studium beim LfSt interessiert, kann am 26. Januar 2023 einfach an den Campus kommen, sich die Hochschulen anschauen, den Auswahltest absolvieren und ein erstes Kennenlerngespräch mit uns führen. Wenn dann gegenseitiges Interesse besteht, folgt erst die offizielle Bewerbung.“
Da die Teilnehmerzahl beschränkt ist, muss eine formlose Anmeldung dennoch sein. Interessierte wenden sich dafür bitte direkt an das LfSt unter ausbildung.inf@lfst.bayern.de .
R.B.